Sonntag, 29. Mai 2016

Meine Siebtklässler malen das Schloss Nidda



 

Komposition, Aquarell und Tuschezeichnung waren die Hürden, die alle meistern mussten, als ich mit meinen Schülerinnen und Schülern (7. Klasse, Gymnasium, 12-13 Jahre) das hiesige kleine Schloss gemalt habe.
 

In der ersten Phase haben wir vor Ort skizziert und die Ergebnisse besprochen, um mit dem Gebäude vertraut zu werden. Mögliche Bildkompositionen wurden per Handy-Fotos untersucht, gute und nicht so glückliche Lösungen im Kunstraum (Beamer/Smartboard) besprochen. Mit diesen Erfahrungen sind wir wieder zum Schloss und nun hat jeder seinen persönlichen Blickwinkel abgelichtet, den er später malen wollte. Über ein Raster oder wahlweise mit Grafitpapier wurde das Motiv auf Aquarellpapier (A3) übertragen und dann mit Aquarellfarbe koloriert, anschließend die Konturen mit Tusche nachgezogen. 


Mit den Ergebnissen bin ich mehr als zufrieden. Das Erstaunlichste für mich war, dass besonders die Jungs Spaß an der Arbeit hatten und mit die besten Ergebnisse erzielten. Man kann natürlich auch das Schulgebäude malen, wenn nicht gerade ein Schloss um die Ecke zur Verfügung steht. Ein ausführliches PDF mit der gesamten Unterrichtseinheit stelle ich demnächst zum Download online.

Samstag, 28. Mai 2016

Beim Zeichnen auf die Tonwerte achten

Fachwerkhaus in Büdingen (Oberhessen)
Beide Kreise markieren denselben Tonwert:
Wenn man draußen zeichnet, ist es oft nicht so einfach, den richtigen Tonwert zu erkennen. Im Atelier ist es etwas einfacher, wenn man eine Fotovorlage wählt und diese in Schwarz-Weiß ausdruckt. Das Beispiel zeigt ein Fachwerkhaus. Die beiden roten Kreise markieren Stellen mit exakt demselben Tonwert (80%-Graustufe). Gerade, wenn man vor Ort zeichnet, sollte man sich also immer fragen: Habe ich die Schattenzonen auch dunkel genug angelegt? Meist ist der hellste Ton im Schattenbereich derselbe wie der dunkelste Ton in der Lichtzone.


In diesem Zusammenhang habe ich bei Caspar David Friedrich zwei Zeichnungen gefunden: die eine sehr hell mit Aquarell koloriert, die andere dunkler in Sepia. Leider besitze ich sie nur in Schwarz-Weiß, was in diesem Fall aber sehr gut unterstreicht, was ich meine: Die rechte Zeichnung umfasst viel mehr Graustufen und damit Kontraste und wird dadurch ausdrucksstärker.

Quelle der beiden Zeichnungen: Caspar David Friedrich: Das gesamte graphische Werk. Nachwort von Hans H. Hofstätter. München: 1974. S. 722-723.


Donnerstag, 26. Mai 2016

Klappkarten-Probedruck


Ich habe das Motiv von CEWE als Klappkarte drucken lassen, um zu schauen, wie es sich so macht. Mit dem Ergebnis bin ich in Maßen zufrieden. Das Online-Tool für das Layout ist eben recht begrenzt und die Bilddatei war nicht so gut aufbereitet. Da muss ich wohl noch ein wenig basteln. Ich habe leider keinen A3-Scanner und Abfotografieren hat seine Tücken.

Architektur zeichnen



Vanessa Dippel: Marienkirche in Büdingen, Bleistift auf Zeichenkarton, 2016

Nachdem ich in der letzten Zeit vor allem draußen gezeichnet habe, entdecke ich gerade die Atelierarbeit wieder für mich. Es hat fast etwas Meditatives, sich Stück für Stück ein Motiv zu erarbeiten. Sorgfältige Schraffuren lösen den freien Strich der schnellen Skizze ab, Graustufen und kleinste Details werden penibel herausgearbeitet.   
 
Im Atelier: Tonwertskala und Schraffurmuster mit unterschiedlichen Härtegraden
Vor einigen Wochen habe ich mich mit einem befreundeten Künstler darüber unterhalten, dass langsam die Sehkraft etwas nachlässt (wir sind beide in den 40ern) und man in jüngeren Jahren detaillierter arbeiten konnte. Beim Zeichnen hege ich jetzt ständig den Verdacht, dass ich es mir noch einmal beweisen will und deshalb plötzlich so detailversessen bin. Hier und da musste ich bei der Marienkirche von Büdingen sogar eine Lupe zu Hilfe nehmen, damit die Striche korrekt sitzen.